WM-Bronze für Attenberger im Ju-Jutsu

WM Ulaanbaatar

WM-Bronze für Attenberger im Ju-Jutsu

Vom 15. bis 20. Juli fand in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar die Ju-Jutsu Weltmeisterschaft statt. Simon Attenberger vertrat dort nicht nur das Deutsche Nationalteam, sondern auch den SV Gendorf Burgkirchen.

In der Wettkampf-Kategorie der Herren bis 77kg kämpften insgesamt 18 Athleten aus aller Welt um die Goldmedaille an. Im ersten Kampf traf Simon Attenberger auf den russischen Athleten Akhtakhanov Anzor, dem er keine Chance lies. Er dominierte den Gegner in allen „Parts“, dem Schlagen, dem Werfen und dem Bodenkampf. Die Angriffe des Gegners konterte er mühelos aus und punktete durch saubere Schlagtechniken. Nach Ablauf der dreiminütigen Kampfzeit stand es 12:4 für den Deutschen Kämpfer, womit dieser eine Runde weiter war. Als nächstes wartete bereits der langjährige Kontrahent Joachim Rasmussen aus Dänemark. Der Physikstudent konnte auch hier durch gezielte Techniken einen deutlichen Punktevorsprung herausarbeiten. Nach einer erfolgreichen Wurftechnik und der darauffolgenden Haltetechnik, aus welcher sich der Däne nicht innerhalb von 15 Sekunden befreien konnte, war dem Gendorfer Athleten der Sieg sicher. Nach den ersten zwei Siegen stand Attenberger im Halbfinale. Hier traf er auf seinen Dauerkontrahenten Boy Vogelzang aus den Niederlanden. In einem ausgeglichenen Kampf kämpfen die zwei Weltklasse-Athleten um jeden Punkt. Jedoch fand Attenberger nicht so recht in den Kampf hinein und musste sich nach Ablauf der Kampfzeit knapp geschlagen geben. Somit ging es für Attenberger im nächsten Kampf um den dritten Platz auf der Weltmeisterschaft. Jedoch sollte es nicht so weit kommen. Die französischen Kämpfer Percy Kunsa und Fleurmon Olivier kämpften ebenfalls um den Einzug ins kleine Finale. Nach einem unglücklich gezielten Schlag von Kunsa ging Fleurmon zu Boden und verlor das Bewusstsein. Da der Fighting-Wettkampf im Ju-Jutsu ein Leichtkontaktsport ist, werden solche Techniken rigoros mit der Disqualifikation des ausführenden Kämpfers bestraft. Somit stand Fleurmon eigentlich als Bronzefinalgegner fest. Da dieser jedoch das Bewusstsein verloren hatte, durfte er zum Schutz seiner Gesundheit an diesem Turnier nicht weiterkämpfen. Aus diesem Grund ging die Bronzemedaille direkt an Attenberger Simon. „Das ist unglücklich gelaufen! Ich hätte dieses kleine Finale sehr gerne gekämpft“, zieht der Gendorfer Athlet Bilanz. Für ihn war die Weltmeisterschaft in Ulaanbaatar der letzte Auftritt auf der internationalen Bühne. Seit 2015 war er als Teil der Deutschen Nationalmannschaft auf vielen internationalen Turnieren und konnte bereits in der Jugend mehrere Weltmeistertitel sammeln. In den vergangenen Jahren konnte Simon Attenberger bei den Herren je zwei Bronzemedaillen auf Welt – und Europameisterschaften erkämpfen und wurde 2021 sogar Weltmeister. 2022 krönte er seine Karriere mit dem Sieg bei den World Games, dem höchsten Turnier, das ein Ju-Jutsuka bestreiten kann und die ein äquivalent zu den Olympischen Spielen für alle nicht-olympischen Sportarten darstellen. Zwar zieht er sich aus dem aktiven, internationalen Kampfgeschehen etwas zurück, dennoch wird er dem Sport mit seiner Erfahrung und seinem Können auch weiterhin erhalten bleiben.